Ölmarkt unter Druck: OPEC+ Signale, kurdische Exporte und US-Shutdown im Fokus

01. Oktober 2025

Die Finanzmärkte blicken aktuell in eine Phase erhöhter Unsicherheit, da ein möglicher „Shutdown“ in den USA droht. Sollte es dazu kommen, könnten wichtige Daten – wie zum Beispiel die DOE-Lagerbestände – ausbleiben. Das würde die Nervosität und Schwankungen an den Märkten verstärken. Ob es wirklich so weit kommt, ist allerdings noch offen. In der Vergangenheit wurden solche Daten mal trotz Shutdown veröffentlicht, mal nicht.

Unabhängig davon gehen Analysten davon aus, dass der Ölmarkt kurzfristig gut versorgt bleibt. Brent-Öl steht derzeit unter Druck, weil viele Marktteilnehmer von einem Überangebot ausgehen. Die jüngsten API-Lagerdaten hatten keinen klaren Einfluss: während sinkende Rohölbestände für steigende Preise sprechen würden, wirken die höheren Produktbestände dagegen.

Spannung kommt vor allem durch die OPEC+: Am kommenden Wochenende wird über eine mögliche schnellere Produktionssteigerung beraten. Selbst wenn unklar ist, wie viel davon tatsächlich auf den Markt kommt, bleibt die Ankündigung allein schon ein Zeichen für steigendes Angebot – und damit ein Druckfaktor auf die Preise.

Zusätzliche Mengen kommen zudem aus dem Nordirak: Über die Pipeline von Kirkuk nach Ceyhan sind Ende September wieder Lieferungen angelaufen. Analysten betonen, dass diese zusätzlichen Barrel die Preise weiter belasten. Ein gewisser Gegeneffekt ergibt sich durch russische Ausfälle, da die Ukraine verstärkt die Öl-Infrastruktur angreift.

Ein weiterer Faktor ist die politische Lage: Sollte Ex-Präsident Trump mit seinem Vorstoss zu einem Friedensabkommen in Gaza Erfolg haben, könnte die geopolitische Risikoprämie deutlich sinken.

Insgesamt wird die Lage daher kurzfristig leicht bearish eingeschätzt: mehr Öl am Markt durch OPEC+ und kurdische Lieferungen, während die US-Daten keine klare Richtung vorgeben.

Inland: Preise und Frachten

Auf dem Schweizer Markt sind bisher nur geringe Preisänderungen im Vergleich zu gestern zu erkennen. Bei den Frachtraten auf dem Rhein bleibt die Situation ruhig: kaum Nachfrage nach zusätzlichem Schiffsraum, die Preise bewegen sich nicht. Die Pegelstände am Rhein sinken zwar aktuell nochmals, doch zum Wochenende wird ein deutlicher Anstieg erwartet, was die Transportsituation entspannen dürfte.

Börsendaten 01.10.2025 um 08:47
ICE-Gasoil OKT: 696.00$
ICE-Brent DEZ: 66.29$
NY-Rohöl WTI NOV: 62.60$
US-Dollar/CHF: 0.7934
Rheinfracht nach Basel: 21.00

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