Markt zwischen Hoffnung und Überfluss

07. Oktober 2025

Die Ölpreise zeigen sich am Dienstag weitgehend stabil auf dem Niveau der Vortageshochs. Nach einem zwischenzeitlichen Preisanstieg, ausgelöst durch die weniger als erwartete Förderausweitung der OPEC+, dämpfen neue globale Nachfragesorgen und die Gefahr eines Überangebots die Kursgewinne. Dennoch konnten die Rohölfutures einen Teil der Verluste der vergangenen Woche wieder wettmachen.

Die OPEC+ hatte am Wochenende beschlossen, ihre Produktion im November lediglich um 137.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – deutlich weniger als die befürchteten 500.000 Barrel. Trotz dieser vergleichsweisen moderaten Erhöhung hat die Gruppe ihre Förderziele im laufenden Jahr bereits um über 2,7 Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet, was etwa 2,5 % der weltweiten Nachfrage entspricht. Ziel ist es offenbar, Marktanteile zurückzugewinnen, insbesondere angesichts der zunehmenden US-Ölförderung.

Seit der Ankündigung im April 2025, die Förderquoten wieder anzuheben, wächst jedoch die Sorge vor einer zunehmenden Überversorgung. Verstärkte Lagerbestände und sinkende Dieselmargen gelten als Hinweise auf eine schwächelnde Nachfrage. In diesem Szenario könnte der Brent-Preis längerfristig im Bereich von 60 bis 65 US-Dollar pro Barrel verharren.

Ein abrupter Preisverfall wird derzeit allerdings durch geopolitische Risiken verhindert. Der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt weiterhin die Energieversorgung, insbesondere durch häufige Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastruktur, die die Exporte belasten.

Trotz dieser Störfaktoren nimmt der Preisdruck zu. Neben der OPEC+ erhöhen auch Nicht-Mitgliedsländer ihre Fördermengen, was das Überangebot weiter verstärken könnte. Zusätzlich könnte die Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums – unter anderem infolge neuer US-Handelszölle – die Nachfrage dämpfen.

Wichtige Impulse für die weitere Preisentwicklung könnten heute Abend kommen: Dann veröffentlicht das US-Energieministerium (EIA) seinen Monatsbericht für Oktober, ergänzt durch den API-Bestandsbericht. Die Marktteilnehmer erwarten sich davon neue Hinweise zu Angebot und Nachfrage. In der kommenden Woche folgen zudem die Berichte von OPEC und IEA.

Insgesamt bleibt die Lage von einem Spannungsfeld zwischen kurzfristig preistreibenden und längerfristig preisbelastenden Faktoren geprägt. Die fundamentale Bewertung des Markts fällt daher weiterhin neutral aus

 

Börsendaten 07.10.2025 um 08:40 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 671.00$
ICE-Brent NOV:  65.81$
NY-Rohöl WTI OKT: 62.01$
US-Dollar/CHF: 0. 7966
Rheinfracht nach Basel: 22.00

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