Angebotsüberschuss im Fokus – Nachfrageentwicklung weiter ungewiss

An den Ölbörsen rückten die geopolitischen Risiken am Montag etwas in den Hintergrund. Stattdessen stand erneut die Sorge vor einem Angebotsüberschuss im Mittelpunkt. Besonders die mögliche Wiederinbetriebnahme der KRG-Pipeline im Nordirak setzte die Preise unter Druck. Dadurch könnten zusätzlich rund 230.000 Barrel pro Tag auf den Weltmarkt gelangen – und das zu einer Zeit, in der die OPEC+ ihre Förderkürzungen weiter lockert. Ob die acht Länder mit freiwilligen Zusatzkürzungen auch im November nachziehen, entscheidet sich am 5. Oktober.

Auf der Nachfrageseite bleibt vor allem China im Blick. Das Land hat in den vergangenen Monaten durch den Aufbau seiner Ölreserven zusätzliche Nachfrage erzeugt – unklar ist jedoch, wie lange dies noch anhält. In Indien gingen die Rohölimporte zuletzt zurück, obwohl das Land weiterhin russisches Öl bezieht. Ein Zusammenhang mit den Sanktionen wird daher nicht vermutet.

Frische Impulse werden heute Nacht vom API und morgen vom DOE erwartet, wenn die neuesten Daten zu US-Beständen veröffentlicht werden.

Auch wenn derzeit die Überangebotsängste dominieren, bleiben geopolitische Risiken ein ständiger Unsicherheitsfaktor. Russlands Provokationen gegenüber der NATO sowie die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten könnten die Märkte jederzeit wieder stärker beeinflussen. Zuletzt hatten erneute israelische Militäraktionen in Gaza und die Anerkennung Palästinas durch mehrere G7-Staaten die Lage zusätzlich verschärft.

Zum Start in den Dienstag tendieren die Preise an den Ölbörsen nach unten. WTI hat bereits das Vortagestief unterschritten, und auch bei den Inlandspreisen deutet sich aktuell Abwärtspotenzial an.

Börsendaten 23.09.2025 um 08:38
ICE-Gasoil OKT: 685.75$
ICE-Brent NOV:  66.16$
NY-Rohöl WTI OKT: 61.92$
US-Dollar/CHF: 0. 7928
Rheinfracht nach Basel: 22.00