Der Ölmarkt bleibt auf Richtungssuche und versucht einzuschätzen, ob ein Waffenstillstand in der Ukraine tatsächlich erreichbar ist und wie sich dieser potenziell auf die globalen Ölströme auswirken würde. Dabei steht die Frage nach den Sanktionen im Zentrum. Allerdings dürfte der Handel heute aufgrund des US-Feiertags Thanksgiving dünn bleiben und die allgemeine Volatilität befeuern.
Am Dienstag wurden sowohl in Kiew als auch in Washington Fortschritte bei den Bemühungen um einen Friedensprozess in der Ukraine gemeldet. Der vorliegende Plan, der ursprünglich als zu stark auf russische Interessen zugeschnitten kritisiert wurde, soll nun Forderungen der Ukraine und Europas berücksichtigt haben. Obwohl Moskau eher ablehnend reagiert, setzen die Marktteilnehmer ihre Hoffnung darauf, dass eine mögliche Einigung mittelfristig eine Lockerung der Russland-Sanktionen ermöglichen könnte.
Diese Lockerung würde potenziell mehr russisches Öl auf den Weltmarkt bringen. Da die jüngsten Berichte von EIA, IEA und OPEC ohnehin eine deutliche Angebotsschwemme prognostizieren, führte allein diese Erwartung eines zusätzlichen Angebots bereits zu Verkaufsdruck auf dem Ölmarkt.
Unterdessen rückt auch die US-Zinspolitik langsam noch einmal in den Fokus, denn in wenigen Tagen trifft sich die US-Notenbank zu ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr. Hier hofft man weiterhin darauf, dass die Fed ihre Zinsen noch einmal senken wird, was in der Regel das Wirtschaftswachstum anregt und damit auch die Nachfrage nach Öl stärkt.
Börsendaten 27.11.2025 um 08:45
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