Zur Wochenmitte erholen sich die Ölpreise etwas, nachdem sie gestern neue Monatstiefs erreicht hatten. Ausgelöst wurde der Rückgang durch Hinweise auf ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine. Damit könnten Sanktionen gelockert werden – und das in einer Phase, in der ohnehin ein globales Überangebot erwartet wird.
Sanktionen und mögliche Folgen
Trotz strenger Sanktionen hat Russland in den letzten Jahren alternative Absatzmärkte aufgebaut, vor allem in China, Indien und der Türkei. Deshalb ist unklar, wie stark eine Lockerung die Preise wirklich beeinflussen würde. Fachleute weisen zudem darauf hin, dass ein Waffenstillstand nicht automatisch das Ende der Sanktionen bedeutet – zuerst könnten wohl nur die USA gewisse Ausnahmen zulassen.
Politische Signale
Präsident Selenskyj zeigt sich bereit, dem von den USA unterstützten Plan zuzustimmen. Gleichzeitig haben Europa, die USA und Grossbritannien ihre Sanktionen erneut verschärft, was in Indien bereits zu tieferen Importen von russischem Öl führt. Sollte ein Abkommen zustande kommen, könnten die Sanktionen rasch fallen – laut Analysten könnte der WTI-Preis dann auf rund 55 Dollar sinken.
Weitere Markteinflüsse
Schwächere US-Konjunkturdaten nähren Erwartungen einer Zinssenkung im Dezember, was die Ölnachfrage stützen könnte. Später folgen die DOE-Lagerdaten, die aber wohl hinter den geopolitischen Entwicklungen zurückstehen.
Markteinschätzung und Schweizer Preise
Fundamental bleibt der Markt heute bearish: Zusätzliche russische Ölmengen würden den erwarteten Angebotsüberschuss im kommenden Jahr verstärken.
Im Schweizer Binnenmarkt zeigen sich deutliche Preisnachlässe, beeinflusst durch den gestrigen Gasoil-Rückgang und den stärkeren Euro.
Börsendaten 26.11.2025 um 08:58
ICE-Gasoil DEZ: 683.50$
ICE-Brent JAN: 62.40$
NY-Rohöl WTI JAN: 57.87$
US-Dollar/CHF: 0.8059
Rheinfracht nach Basel: 21.00