Nach deutlichen Verlusten an den internationalen Ölbörsen haben sich die Preise heute etwas erholt. Zuvor hatten Fortschritte bei den Ukraine-Gesprächen und die Erwartung eines Überangebots die Notierungen auf Mehrmonatstiefs gedrückt. Die US-Sorte WTI fiel dabei zeitweise auf den tiefsten Stand seit rund fünf Jahren.
Für die heutige Gegenbewegung sorgen politische Spannungen rund um Venezuela. Die USA haben den Druck auf das Land erhöht und Massnahmen gegen sanktionierte Öltanker angeordnet. Brent stieg daraufhin wieder in Richtung 60 US-Dollar, während WTI bei etwa 56 US-Dollar liegt.
Die Erholung bleibt jedoch begrenzt. Händler betonen, dass Venezuelas Bedeutung für das weltweite Ölangebot relativ gering ist. Zudem richten sich die Märkte weiterhin stark nach den Entwicklungen im Ukraine-Konflikt, was die Preise anfällig für neue Rückschläge macht.
Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der Anstieg nur von kurzer Dauer ist. Grund dafür sind die anhaltenden Erwartungen eines deutlichen Überangebots im kommenden Jahr, unter anderem durch zusätzliche Fördermengen der OPEC+ und steigende Produktionen anderer Länder bei verhaltener Nachfrage.
Kurzfristig könnten neue US-Lagerdaten noch für Bewegung sorgen. Insgesamt bleibt der Ölmarkt zwar vorübergehend etwas fester, mittelfristig überwiegen jedoch weiterhin die belastenden Faktoren. Für den Schweizer Markt bedeutet dies: Trotz erster Aufschläge heute liegen die Inlandpreise im Vergleich zu Beginn der Woche noch leicht tiefer.
Börsendaten 17.12.2025 um 08:32
ICE-Gasoil JAN: 615.00$
ICE-Brent FEB: 59.82$
NY-Rohöl WTI JAN: 56.16$
US-Dollar/CHF: 0.7986
Rheinfracht nach Basel: 22.00