Geopolitik verliert an Einfluss, Ölpreise bleiben schwach

Die Rohölpreise bewegen sich auf Wochensicht erneut abwärts. In der letzten vollständigen Handelswoche vor dem Jahreswechsel markierten sowohl Brent als auch WTI neue mehrjährige Tiefstände. Besonders auffällig war dabei, dass der Brent-Kontrakt mehrfach unter die psychologisch wichtige Marke von 60 US-Dollar je Barrel fiel und sich dort auch zum Settlement behauptete.

Belastend wirkt weiterhin die Erwartung eines deutlichen Überangebots im kommenden Jahr. Diese Einschätzung dominiert derzeit den Markt und überlagert geopolitische Spannungen, die andernfalls preistreibend wirken könnten. Risiken im Zusammenhang mit Russland, Venezuela oder dem Ukraine-Krieg sorgen aktuell nicht für nennenswerte Aufschläge.

Zusätzlich dämpft die Unsicherheit über die konkrete Umsetzung möglicher US-Massnahmen im Energiebereich sowie die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt die geopolitische Risikoprämie. Zwar stehen weitere Sanktionen gegen Russland im Raum, doch überwiegt am Markt die Zuversicht, dass sich die Lage perspektivisch entspannen könnte.

Auf dem aktuellen Preisniveau wird jedoch auch davon ausgegangen, dass niedrigere Preise mittelfristig zu einer Angebotsanpassung führen könnten, wodurch ein noch stärkerer Preisverfall begrenzt bliebe. Zum Wochenausklang notieren die Öl-Futures an den internationalen Börsen nahe ihren jüngsten Tiefs. Rein rechnerisch ergibt sich daraus auch Spielraum für nachgebende Preise auf dem Binnenmarkt.

Börsendaten 19.12.2025 um 09:20
ICE-Gasoil JAN: 610.75$
ICE-Brent FEB: 59.66$
NY-Rohöl WTI JAN: 55.84$
US-Dollar/CHF: 0.7954
Rheinfracht nach Basel: 24.00